Agnes und ihre Familie in Poysdorf

24.04.2022

Als ich Agnes das erste Mal traf war sie sehr schüchtern und versteckte sich hinter einen alten und schweren Schreibtisch und ich war total entzückt über ihre liebliche Ausstrahlung.


Aber lass mich von vorne erzählen.......

Es war ein recht sonniger Tag im April, als mich ein herzlicher Anruf einer Geschäftsfrau aus Poysdorf erreichte. Sie erzählte, dass sie meine Geschichten gelesen hätte und sie es furchtbar spannend findet, was ich alles auf meinen schamanischen Andersweltreisen sehe und wie tief ich in die anderen Welten schauen könne. Sie wäre schrecklich neugierig, wer oder was sich bei ihr im Hause so tummelt, denn sie spüre besonders tagsüber eine starke Präsenz.


Nun ja ich bekam klar einen Auftrag und ich machte mir einen Termin mit ihr aus. Dies ist nicht immer nötig, denn ich bereise auch von zu Hause aus, es ist nicht nötig, dass ich vor Ort bin. Doch ich wurde eingeladen, also dann auf nach Poysdorf. Eine Stadt mit echt ursprünglichen, traditionellen und liebenswerten Menschen, die gerne auch ungewöhnliche Wege gehen.


An diesem Tag war alles etwas verrückt, ihr kennt das sicher, wenn so gar nichts nach Plan läuft und zu guter letzt, begann es auch noch zu regnen.


Spannend dachte ich mir, denn bei Regen, dass weiß jeder, tummeln sich Naturwesen besonders gerne.


Als ich ankam, bewunderte ich gleich das mächtige Stadthaus mit den dicken Mauern und seiner uralten Geschichte. Ich wurde herzlich empfangen und begrüßte die Herrin des Hauses, danach führte sie mich durch das ganze Haus. Natürlich bemerkte ich sofort Agnes, ein wunderschönes, zartes Elfenwesen. Sie hatte stechend grüne Augen, blondbraunes Haar und Schabanack im Gesicht. Ihre Flügel glitzerten und funkelten und wenn sie sich bewegte flogen Glitzerpunkte durch die Luft. Ihr kleines Gesichtchen war über und über voll  mit Sommersprossen, sogar auf ihren kleinen Näschen und sie war ca.so groß wie eine Fünfjährige.


So ein wunderbares Luftwesen, sie gehört zu einem der ganz seltenen Hauselfen, denn die meisten Elfen leben in großen Elfensiedlungen in der ungestörten Natur. Elfen sind überhaupt sehr, sehr selten geworden, da sie mit Lärm, mit der Zerstörung der Umwelt usw. nicht gut zurecht kommen. Sie ziehen sich soweit es geht in unberührte Lebensräume zurück. Viele von ihnen lernte ich in Island kennen. aber auch hier findet man sie im Verborgenen, besonders dort wo man sie nicht vermutet.


Nun ja, als ich so durch das Haus schlenderte, zog es mich regelrecht in ein uraltes Arbeits-Herrenzimmer. Dort blinzelte die Sonne durch schwere, blickdichte Vorhänge. Im Zentrum des Raumes stand ein massiver und verzierter Holzschreibtisch, auf dem das kleine Elfenwesen saß und ihre Beine baumelten schelmisch hin und her. Zuerst war sie sehr schüchtern und dann fühlte ich, dass sie es kaum erwarten konnte mir soooooovieles zu erzählen und zu zeigen.


Sie erzählte mir, dass sie Agnes heißt und sie schon sehr lange hier mit der Familie und auch schon mit drei vorigen Familien hier lebt. Während sie mir sovieles von ihr, den Familien und der Geschichte des Hauses erzählte, begann ich zu verstehen, dass alles im Rad des Lebens seinen Platz hat und alles kommt und geht. Sie erzählte mir, dass sie auf ihre "Menschenfamilie" acht gibt und sie vor Unglück bewahrt.


Nun ja und während wir so plauderten, schnappte sie mich plötzlich an der Hand und zog mich in einem anderen Raum, dort zeigte sie mir ihre Schätze. Aber das ist geheim, sagte sie kichernd.........und das blieb es auch.


Bei der Nachbesprechung mit der Hausherrin kullerten auch schon die Tränen, denn sie erkannte Agnes in vielen Geschichten wieder und sie war mächtig stolz darauf, so einen magischen Hauself zu haben.

Vieles gäbe es noch zu erzählen, doch mehr dazu ein anderes Mal................