Das Schneeglöckchen und die Wintergöttin!

Ein kleines "Schmankerl" aus meinem zukünftigen, österreichischen Kinder-Kräutermärchenbuch - DIE KLEINE HABICHTHEX VOM BIRKENWALD! - © Autorin Michaela Sedivy
Als
die kleine HabichtHex acht
Jahre alt war, ereignete sich im Birkenwäldchen ein höchst zauberhafter
Moment.
Die kleine Hexe spazierte mitten im Jänner, durch den wunderschönen, verschneiten und frostigen Wald. Sie holte tief Luft, denn sie war so frisch und rein.
Die
Bäume knirschten im Wind und viele Vögel waren zu hören. Unter ihren Füßen
raschelten die Blätter und oben am Himmel blinzelte die Sonne durch die Äste.
Auch "Eduard", der kleine Habicht genoss die klare Winterluft und flatterte von Baum zu Baum. Die
kleine Hexe spürte das pure Leben und die Kraft der Sonne, mit ihrer ganzen
Seele.
Als
sich die kleine HabichtHex
umschaute, entdeckte sie eine winzig- kleine Elfe. Sie war dabei wunderschöne
Blumen anzumalen, die aussahen wie kleine Glöckchen und in großen
Familiengruppen sich der Sonne entgegenstreckten. Sie reckten sich und
streckten sich, als sie aus der kalten Erde wuchsen.
Die Elfe lächelte die kleine Hexe an und kitzelte sie mit dem Pinsel, an der Nase. Die kleine Hexe kicherte und fragte die Elfe, was sie denn da mache und warum sie die Blumen bemale.
Sie
hielt kurz inne und antwortete dann, mit einer kindlichen und zarten Stimme,
dass sie die sanftmütigen Glöckchen mit der reinsten und hellsten Farbe bemale
um sie zu ehren und zu schützen, darum bemale sie die Glöckchen mit der Farbe
des Winters und des Schnees.
Die
kleine Hexe war verwundert und fragte, vor wem denn die Blümchen Schutz
bräuchten. Die kleine Elfe erzählte, ganz leise der kleinen HabichtHex, dass sie sich tarnen müssen vor der kalten und eisigen
Wintergöttin. Die frostige Wintergöttin "Holla", die alles in Schnee und Eis verwandelt und über das Winterland herrscht.
Sie erzählte ihr weiters, wie
wichtig die schneeweißen Glöckchen sind, für so unglaublich viele Insekten und besonders auch, für
die Frühlingsgöttin "Ostara". Damit die Zuversicht, Hoffnung und die Freude auf den
Frühling, in die Herzen der Menschen und der Naturwesen einziehen kann und sich somit auch die wärmenden Sonnenstrahlen über das ganze Land ausbreiten können.
Da sie weiß wie Schnee waren, bekamen sie den Namen Schneeglöckchen!
© Autorin Michaela Sedivy

Heilpflanzenwissen: Vorsicht giftig!
Derzeit wird in Richtung Alzheimer geforscht, da die Knollen einen gewissen Wirkstoff aufweisen, die anregend für die Gehirnaktivität sind. Auch bei Kinderlähmung dürfte sich das Schneeglöckchen als Heilmittel gezeigt haben. Von der eigene Anwendung ist jedoch streng abzuraten, da die Knollen nicht nur positive Stoffe enthalten, sondern auch Giftstoffe.
Mythologie/Brauchtum:
Ein alter, heute fast vergessener Brauch: am 2. Februar, dem
Lichtmesstag, wurden Schneeglöckchen als Sinnbild der Reinheit und des
nahenden
Frühlings auf den Altar in der Kirche gestreut - daher wohl der Name
"Lichtmess-Glöckchen".
Wenn man sich mit dem ersten Schneeglöckchen, das man im
Frühjahr
sieht, die Augen auswischt, dann wird man das ganze Jahr nicht krank
bzw.
wenn man krank ist, so wird man gesund - jedenfalls glaubte man das
früher.
Die Slowaken gruben die Zwiebeln der Schneeglöckchen aus und
gaben
sie den Kühen, damit ihnen die Zauberinnen nicht die Milch wegnehme.
Wegen der weißen Blütenfarbe gelten Schneeglöckchen
jedoch in England als Todesboten, deshalb stellen sich die Engländer
keine Schneeglöckchensträuße ins Zimmer. In der Tat
sind Schneeglöckchen nicht ganz so harmlos, wie sie aussehen.
(Quelle: www.zauber-pflanzen.de)