Alois der Müller von Laa

07.08.2021

Heute ist ein wunderschöner, sonniger und energievoller Tag, saftig sind die Wiesen und die Luft ganz klar und frisch. Es ist August, die Erntezeit ist angekommen und die Nächte werden deutlich wieder länger und kühler.


Die heutige Geistersprechstunde ist einen Tag vor der Dunkelnacht und die Finsternis fühlt sich etwas erdrückend an.

Auch dieses Mal findet sich eine liebe Hexenschwester in den Kreis der magischen Wesen ein und als gebürtige Laaerin, sind ihre Kenntnisse um die Geschichte Laa´s diesmal sehr hilfreich. Doch das ahnten wir anfangs noch nicht. Lass mich dir die Geschichte erzählen.......

Oft ist es so, dass ich vorher noch ein bisschen mit meinen Hexenschwestern plaudere und wir uns etwas im Gespräch verlieren. So auch diesen Abend :-), doch dann meldete sich ganz pünktlich um 20 Uhr Alois, indem er am Haar meiner Hexenschwester sanft zupfte und er die Musik abdrehte.

So nun war er da, ALOIS ein sehr fescher 39 Jahre alter, kräftiger Mann mit blonden Haaren und einen rötlichen Bart. Er trug ein weißes Hemd ähnlich wie sie die Piraten anhaben, kannst Du es dir vorstellen? Dazu trug er eine blaue Arbeitshose mit einem Bund zum Schnüren. Auch fiel mir gleich der Ehering an seiner linken Hand auf, er strahlte eine sehr angenehme Energie aus und brachte meine Hexenschwester öfters zum Lachen.

Als wir mit dem "BLÖDLN" fertig waren, begann er zu erzählen, dass er keines natürlichen Todes gestorben wäre und dass er 1492 in Laa starb.

Vom Beruf war er Müller und hat die Mühle bewohnt, sie war schon seit Generationen in seiner Familie. Er habe sie von seinem Vater übernommen, der jedoch auch noch mitarbeitete. Er erzählte uns, dass er wieder einer Frau versprochen war, aber er schon einmal verheiratet war.

Er zeigt mir ein Bild von einer Brücke, als Geländer war eine kniehohe Steinmauer und ein steinernes Pflaster. Im Hintergrund befand sich ein hohes Gebäude, dass zuerst burgähnlich aussah. Er tanzte mit ihr auf der Brücke und sie küssten sich, sie saß auf der Steinmauer und ihre langen, braunen Haare glänzten in der Sonne und ihr Kleid wurde vom Wind getragen. Es stellt sich heraus, dass es ihr Hochzeitstag war und es die Mühlenbrücke darstellt, in längst vergangener Zeit.

Doch dann wurde es ihm schwer ums Herz und seine Gesichtszüge veränderten sich. Er zeigte mir ein Bild von seiner Ehefrau Isolde, als sie in dem hohen Gebäude am obersten Fenster steht und ihm zuwinkt. Ihr Babybauch wölbte sich unter ihrem wallenden Kleid und sie sah so glücklich aus. Sie beugte sich aus dem großen Fenster und rief ihn zu, sie wollte ihn zum Essen rufen, jedoch verlor sie das Gleichgewicht und viel in die Tiefe.

Er stand unten auf der Brücke und konnte nicht mehr helfen, er hat alles mitangesehen und sein Schmerz war unendlich. Lange Zeit, viele Jahre trauerte er um Isolde und seinen ungeborenen Sohn. Bis sein alter Vater unglaublich Druck auf ihn ausübte. Er solle sich wieder verheiraten und Kinder zeugen, es ginge um das Erbe.

Alois zeigt mir nun ein Bild, wo er einen Weg entlang geht, es ist ein wenig ähnlich einer Allee. Vor ihm sieht er eine Burg und er trägt einen Beutel mit Goldtalern mit sich. Er zeigt mir weiter, wie zwei in Lumpen gekleidete Männer ihn vom Weg ziehen und ihn mit einem rostigen, langen Messer töten. Nun liegt er tot da, links unten, in der Böschung, beim Mühlbach am helllichten Tag. Ein wirklich trauriges Bild! Die Mörder laufen mit dem Geldbeutel davon.

Er sagt nun dauernd: "Es sollte aussehen wie ein Raubmord, aber es war ein Auftragsmord, der nie aufgeklärt wurde."

Nun erzählte er, dass die Mutter seiner neuen Verlobten die Auftraggeberin war, da sie für ihre 15jährige Tochter andere Pläne hätte. Sie war gegen die Ehe und sie war sehr gläubig, sie wollte ihre Tochter ins Kloster geben und Gott schenken, doch ihr Mann hatte nur das Geld und die "gute Partie" im Auge. Da musste sie sich anders wehren und heuerte ihren Bruder und den Cousin an, Alois zu töten, der mit dem Brautgeld zu ihnen unterwegs war.

Sie zeigt mir ein Bild, indem sie den Geldbeutel in einer kleinen hölzernen Schublade versteckt, ja sie waren aus ärmlichen Verhältnissen. Kalt und gefühllos beging sie ihre Tat und schickte anschließend ihre Tochter ins Kloster!

Als ich Mutter und Tochter herholen wollte, kam von drüben ein klares NEIN, sie wären bei HELA und kommen nicht auf die Mittelerde. Es wird sich anders gekümmert. OK!

Nun holte ich seinen Frau Isolde zu uns in die Wolfshütte und sie umarmten sich liebevoll, Freude und Liebe waren sehr innig zu spüren.

Er erzählt nun noch, dass seine Familie noch in Laa lebt und seine Eltern wieder inkarniert sind, er jedoch noch nicht. Von dieser "bösen" Familie leben keine Nachfahren mehr in Laa.


Sein Mord wurde nie aufgeklärt und deshalb wandelt er noch heute auf der Mühlenbrücke!


Nun ist es so weit und Isolde und Alois verlassen gemeinsam die Wolfshütte und gehen in eine glückliche Zukunft.

Nach dieser Geisterstunde wird wieder am Außenaltar geräuchert und wir beobachten noch lange, den mit Sternen übersäten Nachthimmel.

Die Göttin NOTT (Nacht) hat recht beeindruckend, ihr langes dunkles Haar ausgebreite.

Seit umarmt.......